In früheren Zeiten war es Gang und Gäbe, dass Frauen während ihrer Schwangerschaft und der Geburt von ihren eigenen Müttern, Schwestern, Tanten und erfahrenen Frauen begleitet und unterstützt wurden. Durch den Wandel der Zeit ist diese Begleitung leider verloren gegangen. Dabei profitiert eine gebärende Frau durchaus von einer liebevollen und einfühlsamen 1:1-Betreuung.
Das Wort Doula stammt aus dem Altgriechischen und steht sinngemäß für “Dienerin der Frau”. Eine Doula ist eine professionelle Geburtsbegleiterin, aber auch Vertraute und Freundin. Sie kümmert sich um die Wünsche der Gebärenden, sowie um die des Partners. Sie ist eine Stütze und mentale Hilfe.
Eine gute Doula möchte Dich so gut informieren, damit Du selbst gesunde, gut informierte und selbstbestimmte Entscheidungen treffen kannst.
Die Begleitung einer Doula kommt für jede Frau in Frage. Bist Du Single-Mama? Hast Du schon traumatische Geburten hinter Dir? Bekommst Du ein Baby mit gesundheitlichen Einschränkungen? Eine Frühgeburt? Erwartet Dich eine stille Geburt? Gerade in diesen Situationen kann eine Doula an Deiner Seite, als feste Bezugsperson und Ansprechpartnerin eine wohltuende Stütze sein.
Eine Doula ist keine Hebamme. Sie ist medizinisch nicht ausgebildet. Sie darf und wird während des Geburtsvorganges nicht medizinisch eingreifen.
Desweiteren möchte ich gerne auf die Studie “Kontinuierliche Unterstützung für Frauen während der Geburt” (https://www.cochrane.org/de/CD003766/kontinuierliche-unterstutzende-betreuung-fur-frauen-wahrend-der-geburt) der Cochrane Collaboration von 2003 verweisen, die eine Wiederholung der Studien von Marshall H. Klaus, John H. Kennell, Phyllis H. Klaus aus den 1970er Jahren ist. Anhand der Erfahrungen von beinahe 13.000 Frauen kamen die Forscher zu dem Schluss, dass Frauen, die eine kontinuierliche Begleitung während der Geburt ihres Babys erlebten, zufriedener und schneller gebaren und das Risiko von Kaiserschnitten oder anderen Interventionen erheblich sank.
Frauen mit einer kontinuierlichen 1:1-Betreuung hatten
26% weniger Risiko per Kaiserschnitt zu gebären
41% weniger Risiko mit Saugglocke oder Zange zu gebären
28% weniger Risiko irgendein Schmerzmittel oder Anästhesie und
33% weniger Risiko unzufrieden zu sein oder ihre Geburtserfahrung negativ zu beurteilen.
Die Untersuchungen ergaben, dass
- Eltern sich sicherer und betreuter fühlen
- Eltern sich erfolgreicher in ihr neues Familienleben integrierten
- Deutlich mehr Babys gestillt wurden
- Eltern mehr Selbstvertrauen im Umgang mit dem Baby hatten
- Frauen seltener an Wochenbettdepressionen litten
